Vor der Stadtgalerie in der Lindenstraße stehen seit dieser Woche drei beeindruckende Stahlskulpturen des Metallkünstlers Hermann Hollweck – „Die Gorgonen“. Die rostigen Ungeheuer Stheno, Medusa und Euryale sind gut zwei Meter hoch, jede der „Damen“ wiegt rund 200 Kilogramm und vom Entwurf bis zur Fertigstellung vergingen drei Jahre.
Hermann Hollweck, Künstler aus dem Reichertshofener Ortsteil Ronnweg in der Hallertau, ist dem einen oder anderen vielleicht bekannt. Seine Skulpturengruppe „Erostika“ ist seit 2022 Teil des Skulpturenwegs am Badylon.
Hollwecks jüngstes Werk „Die Gorgonen“, gefährliche Sagengestalten aus der griechischen Mythologie, erhielten nun in Freilassing die perfekte Kulisse: vor der Stadtgalerie auf dem Hermann-Ober-Platz in der Lindenstraße. Auf unbestimmte Zeit sind sie jetzt Freilassingerinnen, freundlicherweise vom Künstler der Stadt zur Verfügung gestellt. Den Transport von Trostberg – dort waren die Skulpturen Teil der Kunstmeile 2025 – übernahm die Stadt Freilassing. Kulturreferent Wolfgang Hartmann, Bauhofmitarbeiter Hans Schindler und der Künstler selbst erledigten unter Mithilfe von Werner Pink, Initiator der Trostberger Kunstmeile und ebenfalls ausstellender Künstler am Skulpturenweg Freilassing, das Verladen, den Kunsttransport und das Aufstellen am neuen Standort.
Wer laut Sage den Gorgonen in die Augen blickte, war sofort versteinert. Um diese unheimliche Fähigkeit der Mythologiegestalten zu betonen, vergoldete Hollweck die Augen der ansonsten rostigen, aus vier Millimeter Stahlblech hergestellten Ungeheuer. Rost sei die Farbe der Natur, so der Künstler. Die vergoldeten Augen heben sich hiervon glanzvoll ab.
Zur Person: Hermann Hollweck, geboren 1946, ist gelernter Schlosser. Diese solide Ausbildung lässt ihn seine Ideen umsetzen, da er das Handwerk von der Pike auf gelernt hat. Seine Werke sind meist groß, so wie auch der Prätorianerkopf und das Römerboot, die in Seebruck am Chiemsee ihre Heimat gefunden haben. „Die Gorgonen“ verbleiben nun zur Freude aller Kunstinteressierten erst einmal in Freilassing.