Wenn die Grund- und Mittelschüler demnächst in ihre Schulen zurückkehren, werden sie feststellen, dass sich auf den Baustellen nebenan einiges getan hat. Der Teilneubau der Grundschule als auch der Erweiterungsbau der Mittelschule liegen im Zeitplan. Ziel sind modernste Lern- und Lehrbedingungen für Kinder und Jugendliche. Zum Schuljahr 2026/27 dürfen sich die Schüler auf „ihre“ neuen Schulen freuen.
Momentan wird beim Grundschulneubau die Fassade errichtet. Der Innenausbau ist weit fortgeschritten, fünf Firmen arbeiten unter anderem an Elektrik, Lüftung und auf dem Dach. Ab Anfang September stehen die Trockenbauarbeiten an. Die zwischen den 70er- und 90er-Jahren nach und nach gebauten Gebäudekomplexe der Grundschule wurden im Herbst 2023 abgerissen, das denkmalgeschützte Zentralschulhaus am Georg-Wrede-Platz bleibt bestehen. Der so genannte neue Hybridbau aus Beton und Holz dahinter ist optisch in drei Teile untergliedert. Die Grundschule wächst nach Fertigstellung auf 20 Schulklassen an und die Offene Ganztagesbetreuung (OGTS) zieht von der ehemaligen Hausmeisterwohnung im alten Gebäude in den Neubau um.
Grundschule Freilassing nach Schülerzahl eine der größten Bayerns
Die Freilassinger Grundschule ist gemessen an der Schülerzahl laut bayerischem Kultusministerium die fünftgrößte Grundschule in Bayern und ohne die der Landeshauptstadt München sogar die drittgrößte. Insgesamt gibt es in Bayern 2.421 Grundschulen.
Mit dem Neubau bietet die Freilassinger Grundschule Platz für über 600 Schülerinnen und Schüler. Sie werden nach dem Münchner Lernhauskonzept beschult. Das heißt, die Schule wird in kleineren Einheiten mit flexiblerer Raumnutzung und jeweils einem eigenen räumlichen Mittelpunkt organisiert. Flure werden zu Aufenthaltsräumen, Glaselemente sorgen für eine offene Atmosphäre, Jüngere sollen verstärkt von Älteren lernen und die pädagogischen Angebote verzahnen sich stärker ineinander.
Große Holzbauelemente werden demnächst geliefert
Im Moment wird eine größere Fernwärmeleitung von der Grund- zur Mittelschule verlegt. Die Holzbaufirma produziert zurzeit im Werk große Holzbauelemente, die eine Woche vor Schulbeginn in Freilassing angeliefert werden sollen. Ab Herbst 2026 ist an der Mittelschule Platz für 24 Klassen mit bis zu 400 Schülerinnen und Schülern.
Um solch große Baustellen zu steuern und alle Gewerke aufeinander abzustimmen, bedarf es regelmäßiger und genauer Absprachen. Eine Herausforderung ist es auch, beide Baustellen miteinander abzugleichen. Der Kinderhort soll von der Mittel- in die Grundschule umziehen, die Grundschulverwaltung vom Alt- in den Neubau. Auch an der Mittelschule kommt räumlich einiges in Bewegung. Die Verwaltung zieht ins Erdgeschoss im Neubau um, Ganztagesbetreuung inklusive Mensa sollen in den frei gewordenen ehemaligen Verwaltungsräumen untergebracht werden. Im ersten und zweiten Obergeschoss des Erweiterungsbaus sind weitere Klassenräume, Lehrküche, Musik- und Kunstsaal vorgesehen.Die neuen Schulbauten entsprechen den Anforderungen der Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) und werden zertifiziert. Dafür sind unter anderem die nachhaltigen und regionalen Baustoffe (Beton ist zum Teil recycelt), Fernwärmeanschluss und Photovoltaikanlage sowie die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr ausschlaggebend.
Steigende Schülerzahlen, zum Teil nicht mehr zeitgemäße Gebäude und neue Lernkonzepte haben den Stadtrat bewogen, insgesamt rund 49 Millionen Euro zu investieren. Ein Teil davon fließt über staatliche Förderungen wieder in die Stadtkasse zurück.