Rund 100 Besucher genossen am Sonntagnachmittag in der Kirche St. Rupert bei Volksmusik und Gesang die vom Traunsteiner Musikschulleiter Heine Albrecht gelesenen Adventsbetrachtungen „Die vier Kerz’n“. Das Programm war harmonisch aufeinander abgestimmt. Musik und Texte flossen ineinander und die besinnlichen Weisen haben die Texte sanft getragen. Heine Albrecht ermutigte die Anwesenden, vor allem auch die Musik „sprechen zu lassen“ und mit dem Herzen hinzuhören.
„Die vier Kerz’n“ ist eines der beliebtesten Werke des österreichischen Schriftstellers und Rundfunkmoderators Franz Gumpenberger. Jede Kerze steht darin für Gedanken über die Beziehungen der Menschen – in christlicher Nächstenliebe zu sich selbst, zueinander und in Erinnerung an die Verstorbenen – namentlich schloss Heine Albrecht den kürzlich verstorbenen Freilassinger Stadtpfarrer Lucjan Banko in dieses Gedenken ein. Der vorweihnachtliche Frieden soll sich auf diese Weise bei allen Menschen in der ganzen Welt ausbreiten, so die Botschaft Gumpenbergers.
Heller Kerzenschein und tiefgehende Worte
Heine Albrecht ließ an seinem Tisch im Altarraum ein Streichholz nach dem anderen aufflammen, entzündete Kerze um Kerze, und so leuchtete ihr Schein immer heller – passend zum Inhalt der Texte vom Ich bis ins große Ganze. Der Sänger und Sprecher verlieh den Worten mit seiner tiefen Stimme und in ruhiger Redensart deutlichen Ausdruck.
Umrahmt wurden die Betrachtungen von verschiedenen Besetzungen des Ensembles Schwarzachen. Die Bläser der Familie Koch trug gefühlvoll staade Weisen vor, Simone und Albert Lahner spielten mit Zither und Kontragitarre eigene Stücke und Volksweisen, Elisabeth Mader spielte an der Harfe und der Boda Zwoagsang mit Gerhard Eicher und Heine Albrecht sang mehrere Lieder.
Gedanken zum Ursprung der Weihnacht geführt
Die Veranstaltung war still und tauchte tief ein. Sie hat aber gerade dadurch die betriebsame Adventszeit etwas langsamer gemacht und die Gedanken der Besucher zurück zum Ursprung der Weihnacht geführt. Der Advent ist für Christen die Zeit der Vorbereitung auf das Fest der Geburt Christi zu Weihnachten. Im übertragenen Sinn ist es für viele Menschen damit auch eine Zeit der Besinnung, Vorfreude und Hoffnung. Die Adventslesung in der Rupertuskirche an diesem Nachmittag war eine gute Gelegenheit, sich dafür Zeit zu nehmen und Gedanken und Gefühle in den lediglich von Kerzen erleuchteten Kirchenraum schweifen zu lassen.
In seiner Begrüßung hatte Bürgermeister Markus Hiebl eingangs allen Mitwirkenden gedankt und schloss in diesen Dank auch Murat Deneri, der für die Technik verantwortlich war, Mesner Albert Standl und Martina Reiter vom Kulturbüro ein, die sich um die Organisation dieser besinnlichen Adventsveranstaltung gekümmert hatte.

