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25.06.2018
Bürgermeister Flatscher zum momentanen Stand des geplanten Vorhabens Matulusgarten
Das Bau- und Immobilienunternehmen Hillebrand und die Baufirmengruppe Schmölzl planen die Errichtung eines Wohnquartiers "Matulusgarten" an der Matulusstraße. Am 6. Juni fand dazu eine öffentliche Informationsveranstaltung – veranstaltet durch die beiden Firmen - im Rathaussaal statt. Die Thematik selbst findet in den Medien und in der Bevölkerung ein reges Interesse und wird intensiv diskutiert.
Bürgermeister Josef Flatscher zum momentanen Stand:
Die Investoren kamen mit ihrem Vorhaben „Matulusgarten“ an der Matulusstraße auf unsere Stadt zu. Ehe wir uns nun formal damit beschäftigen, greift unsere Bürgerbeteiligung: Genau für solche Fälle haben wir eigene Richtlinien zur Bürgerbeteiligung im Stadtrat verabschiedet. Entsprechend traten wir auf die Investoren zu, bereits zum jetzigen Zeitpunkt und von sich aus die Bevölkerung über das Vorhaben zu informieren und diese einzubinden. So fand eine erste Informationsveranstaltung der Investoren am 6. Juni statt. Dazu möchte ich betonen: Für mich ist die Diskussion über das Vorhaben - und wie eine mögliche Bebauung aussehen könnte -, völlig ergebnisoffen.
Grundsätzlich ist Wohnraum in Freilassing sehr gefragt, denn unsere Bevölkerung wächst. Freilassing ist der Wirtschaftsstandort Nummer eins im Landkreis, Arbeitsplätze entstehen, die Stadt liegt in unmittelbarer Nähe zur Weltkulturstadt Salzburg und ist hervorragend mit dem öffentlichen Nahverkehr in alle Richtungen angebunden. Je mehr die Erreichbarkeit der Stadt verbessert wird, desto mehr geht auch einher, dass Freilassing als Wohnstandort attraktiver wird. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt wächst.
Allerdings ist in einer flächenmäßig beengten Stadt wie Freilassing Platz für Wohnraum nicht unendlich vorhanden. Außerdem sollte mit Grund und Boden sparsam umgegangen werden. Deshalb sind wir gehalten, Flächen im Stadtgebiet verträglich nachzuverdichten. Dies ist übrigens auch ein Ergebnis unseres Stadtentwicklungskonzeptes, das wir ebenfalls mit umfangreicher Bürgerbeteiligung erstellt haben. Auf welche Weise eine verträgliche Nachverdichtung erreicht wird, kann dabei nicht generell festgelegt, sondern muss für jedes Gebiet im Einzelfall geprüft werden. So auch für das Vorhaben an der Matulusstraße.
Klar ist aber auch: Die Medaille hat wie immer zwei Seiten. Auf der einen Seite soll Wohnraum für alle entstehen, auf der anderen Seite sind Anwohner nicht begeistert, wenn Bebauung in der Nachbarschaft entsteht. Es muss also eine verträgliche Bebauung gefunden werden.
Bürgermeister Josef Flatscher zur Diskussion über die Kreiskrankenhäuser und die Nutzung des Platzes für ein großes Krankenhaus in Freilassing:
Es wurde ins Spiel gebracht, einen Krankenhauskomplex in der Größe und mit dem medizinischen Umfang wie in Bad Reichenhall hier bei uns zu bauen. Wir haben das große Kreiskrankenhaus in Bad Reichenhall, weshalb dieser Ansatz mir persönlich nicht sehr realistisch erscheint.
Zudem muss man sich die notwendigen Größen der benötigten Gebäude vergegenwärtigen, denn so ein Komplex hätte enorme Ausmaße und erhebliche Auswirkungen auf die Umgebung. Die Höhe der Gebäude, der Verkehr durch Mitarbeiter, Besucher und Anlieferungen, die Erstellung möglicher Parkhäuser. Dies sind alles sind Bereiche, die auch von den Anwohnern an der Matulusstraße im Hinblick auf das Vorhaben kritisch gesehen werden.
Bürgermeister Josef Flatscher zum Fortgang:
Die fachliche Auseinandersetzung mit diesem Vorhaben fand im Stadtrat noch nicht statt. Vielmehr hat nun die Bürgerbeteiligung mit der Information der Bevölkerung begonnen. In diesen Planungen sollen Bürgerinnen und Bürger mitarbeiten, können sich einbringen und eigene Ansichten darlegen. Darauf haben die Investoren in ihrer Informationsveranstaltung deutlich hingewiesen. Das Ergebnis dieser Beratungen wird dann von Seiten der Investoren an den Stadtrat herangetragen. Für mich persönlich ist diese Diskussion auf jeden Fall ergebnisoffen.