Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
unsere Demokratie steht auf einem Fundament, das in der Vergangenheit schon von vielen Generationen verteidigt werden musste. Ein Grundpfeiler dieser Demokratie ist das Recht, seine eigene Meinung zu vertreten und diese auch öffentlich kundzutun.
Unter der Forderung nach einer „grenzenlosen Selbstbestimmung“ kann man auch den Wunsch zur Reduzierung oder gar Abschaffung staatlicher Ordnung verstehen. Ich möchte aber daran erinnern, dass die oberste Aufgabe des Staates ist, das große Ganze im Blick zu behalten und auch in stürmischen Zeiten das Schiff sicher in den Hafen zu bringen. Ein Kapitän kann das Wetter nicht beeinflussen, aber er muss das Ruder fest in der Hand halten, bis der Sturm sich legt. Das gilt besonders, wenn eine weltweite Krise wie die Corona-Pandemie unser aller Leben auf den Kopf stellt.
Eine Gefahr für die Demokratie sehe ich dann, wenn Gruppierungen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit versuchen, friedliche Treffen für ihre eigenen Ziele als Plattform zu nutzen.
In den örtlichen Gruppen der sozialen Medien kann ich die Ängste und Sorgen der Menschen wahrnehmen. Dafür habe ich vollstes Verständnis! Mir ist klar, dass die Situation umso belastender wird, je länger sie anhält. Ich sehe aber, dass viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind, zum Wohle der Gemeinschaft, den aktuellen Regeln zu vertrauen. Ich glaube, die Corona-Pandemie ist ein langer Weg, bei dem wir gerade gemeinsam auf die Zielgerade einbiegen. Kommen Sie nicht von der Strecke ab, bleiben Sie dabei!
Die sinkende Tendenz der aktuellen Infektionszahlen zeigen uns auch: Die Maßnahmen, die uns allen so viel abverlangen, wirken! Hier kommt es auf jeden Einzelnen an.
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo sie andere gefährdet. Deshalb mein Appell an die Teilnehmer der angekündigten Kundgebung: Halten Sie sich bitte an die Abstandsregeln und tragen Sie einen Mund-Nasen-Schutz. Achten Sie darauf, welchen Parolen Sie folgen und mit wem Sie Hand-in-Hand gehen wollen.
Bleiben Sie gesund!
Ihr
Markus Hiebl
Erster Bürgermeister
