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15.03.2023
Die Gesundheitsversorgung in Freilassing steht vor einem Wandel. Die Umstrukturierungen der Kliniken Südostbayern sind bereits spürbar und veränderte generationenbedingte Anforderungen von Patientinnen und Patienten sowie nachkommenden Ärzt*innen werden innerhalb der nächsten Jahre Defizite in der Haus- und Facharztversorgung in Freilassing deutlich machen. Die Überalterung in den einzelnen Versorgungsbereichen und die schwierige Nachbesetzung mit jungen Ärztinnen und Ärzten spielen eine wichtige Rolle für den aktuellen Handlungsbedarf. Der Stadtrat hat die Herausforderungen erkannt und sieht nun in einem „Regionalen Gesundheitszentrum“ einen möglichen Lösungsansatz, diesen Aufgaben zu begegnen.
„Noch existiert in Freilassing eine gute ärztliche Versorgung. So wie der Stadtrat es im Bereich Bildung und Kinderbetreuung macht, müssen wir aber auch hier weiter in die Zukunft blicken und uns auf Entwicklungen rechtzeitig vorbereiten“, erklärt Bürgermeister Markus Hiebl, „wichtig ist dabei, dass keine Konkurrenzsituation zu den siedlungsnahen Hausärzten geschaffen werden soll – jeder ist froh, wenn der eigene medizinische Ansprechpartner quasi um’s Eck ist. Vielmehr geht es darum, den jungen Ärztinnen und Ärzten Chancen anzubieten.“
Mit zwei lokalen Ärztegipfeln hat die Stadt in den vergangenen Monaten wertvolle Pionierarbeit leisten können. Die Beteiligung der Ärzteschaft hat trotz kontroverser Diskussionen gezeigt, dass es sich hierbei um ein Thema von großem Interesse und hoher Priorität handelt. „Positive Signale zeigen, dass mit der Initiative der Stadt Freilassing ein Nerv getroffen wurde,“ berichtet Bürgermeister Markus Hiebl. Mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit – kurz „LGL“ – hat sich die Kommunalpolitik dafür überregionale Unterstützung an Bord geholt. „Als weiterer Partner soll die Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns beteiligt werden“, so Hiebl.
Der Stadtrat möchte Impulse für zukunftsorientierte Strukturen zur lokalen Gesundheitsversorgung als wesentliches Element der Daseinsvorsorge geben. Untersucht werden soll jetzt ein „Regionales Gesundheitszentrum“, welches Haus- und Fachärzt*innen, Assistent*innen, Pflegefachkräfte, Telemedizin, fallbezogene Leistungen und andere medizinische Fachberufe unter einem Dach vereinen und die Angebote der Kliniken Südostbayern der Inn-Salzach-Kliniken ergänzen könnte.
In den nächsten Schritten wird eine Standortanalyse durchgeführt, die beantworten soll, wo in Freilassing ein medizinisches Versorgungszentrum aus städtebaulicher Sicht – unter Berücksichtigung der verkehrlichen Situation und Flächenverfügbarkeit – errichtet werden könnte. „Als Grundstücke würden sich derzeit rund 10.000 Quadratmeter nördlich des Freilassinger Krankenhauses anbieten, die sich im Eigentum der Stadt Freilassing befinden und die die vorhandenen Krankenhaus-Strukturen in unmittelbarer Umgebung mit einer medizinischen Einrichtung ergänzen könnten“, gibt das Stadtoberhaupt einen Einblick in mögliche Potenziale, „gleichzeitig müssen die Bedarfe der Ärzt*innen und Patient*innen weiter untersucht und analysiert werden.“
In diesem Zuge wird die Stadt Freilassing weiterhin die Rolle des Moderators und Impulsgebers einnehmen und mit der Ärzteschaft mögliche Unternehmens- und Beteiligungsformen an einem Versorgungszentrum abstimmen. Mit Best-Practice-Beispielen aus anderen Kommunen soll ein Erfahrungsaustausch hierzu stattfinden. Parallel dazu werden Gespräche mit den Verantwortlichen der Kliniken Südostbayern mit Fachärztezentrum, der Inn-Salzach-Kliniken und dem Landkreis hinsichtlich der ergänzenden Ziele aus dem Konzept „KSOB 2.0“ geführt.
„Seite an Seite mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie mit Unterstützung wichtiger überregionaler und lokaler Akteure, wie den ‚Freunden des Krankenhauses Freilassing e.V.‘, wollen wir uns den anstehenden Aufgaben für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger stellen“, so Rathauschef Markus Hiebl.