
Speiseplan für den Mittagstisch im März 2021
Im März sind Bärlauch und andere saisonale Genüsse am Start.
22.02.2021
Die Bürgermeister und der Landrat des Berchtesgadener Landes haben sich mit einem Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder gewandt. Der Grund: Der langanhaltende Lockdown im Berchtesgadener Land braucht eine Perspektive!
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident!
Mit großer Sorge um die Bürgerinnen und Bürger der Städte und Gemeinden des Landkreises Berchtesgadener Land wenden wir uns heute an Sie.
Die Maßnahmen gegen das Corona Virus beherrschen uns so lange wie keine andere Region in Deutschland. Wir leben momentan im längsten Lockdown der Republik. So sehr wir die Notwendigkeit von Maßnahmen erkennen, so sehr stellt sich gerade in unserem Landkreis die Frage nach der Wirksamkeit und somit der Verhältnismäßigkeit der angeordneten Einschränkungen.
In unserem Landkreis Berchtesgadener Land kommen mehrere Faktoren zusammen, die uns besonders verletzlich für die Anti-Corona-Maßnahmen machen:
Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Berchtesgadener Landes können mit außerordentlichen Herausforderungen umgehen, gemeinsam und mit Tatkraft. Zuletzt während der Flüchtlingskrise vor einigen Jahren, als wir zum Einfallstor der Geflüchteten wurden, haben wir dank des Engagements unserer Bürgerinnen und Bürger Bemerkenswertes geleistet. Wir haben keine großen Demonstrationen organisiert, wir haben gehandelt.
Auch heute geht es uns nicht ums Jammern, es geht um die schiere Existenzangst in unserer Region. Es geht darum, dass ein selbständiger Friseurmeister, der in seinem Leben noch nie Schulden gemacht hat, vorrechnet, dass er Stand heute drei Jahre länger arbeiten muss, um die Überbrückungskredite abzubezahlen.
Es geht darum, dass Gaststätten und Hotels in Qualität investiert haben und die Banken zusätzliche Sicherheiten fordern.
Es geht um die Senioren, die in panischer Angst vor einer Infektion mit Corona leben und sich nicht mehr unter Menschen trauen.
Es geht um die Eltern, die feststellen müssen, dass ihr Kind nicht mehr lacht. Vor allem aber geht es darum, was wir allen Kindern antun, die nicht in eine Notbetreuung gehen dürfen und notdürftig zuhause digital beschult werden und außerdem sich nicht mehr mit ihren Freunden treffen können. Dass wir die Jugendarbeit der Vereine der letzten Jahre an die Wand gefahren haben, wird gefühlt nur schulterzuckend zur Kenntnis genommen.
Es geht für uns nicht darum, nur schwarz oder weiß zu sehen, aber wir haben nicht den Eindruck, dass unsere Sorgen und Nöte ernst genommen werden.
Wir fühlen uns, als ob der Staat im Oktober ein Exempel an uns statuiert hat und uns nun im Stich lässt:
Das erschreckende an dieser Aufzählung ist, dass sie sich noch spielend erweitern ließe.
Wir müssen Perspektiven aufzeigen, damit die Akzeptanz in der Bevölkerung nicht komplett wegbricht. Wir müssen die Strategie hinter staatlichem Handeln verstehen, damit wir sie vor Ort auch erklären können. Dazu können wir uns insbesondere verschiedene über das bisherige Maß hinausgehende Maßnahmen vorstellen:
Wir stehen als verantwortliche Bürgermeister in unseren Städten und Gemeinden mit all unserer Kraft bereit, zu tun was notwendig und verhältnismäßig ist. Dazu brauchen wir aber eine Perspektive, dass nach dem Lockdown auch noch etwas übrig ist, was wieder aufgesperrt werden kann.
Ihnen persönlich wünschen wir gerade in dieser zweifellos schwierigen Zeit von Herzen alles Gute, vor allem: Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Unterzeichnet von allen Bürgermeistern des Landkreises und Landrat des Berchtesgadener Landes: